Linie 6 – m a T a b u – Malerei auf Papier

Sternenstaub sind wir, alle ! So die Erkenntnisse der heutigen Wissenschaft und schon die Vermutungen der Philosophen der Antike. Eine lange Geschichte der Evolution. Wir Menschen, geformte Wesen durch Überlebensstrategien und Auslese. Sinnliche, Wahrnehmende, mit jedem Hin-sehen und Her-hören ! Ein langer Weg vom „Urknall“ zu den Atomen, Molekülen, Planeten. Von der Urmasse bis zum Heute und Jetzt. m a T a b u (M.T.) verkürzt diesen zeitlichen Ablauf in ihren Bildern auf poetisch, spielerische Weise. Sie fokussiert ihren Blick auf das ihr Nahe. Willkürlich wählt sie eine bestimmte Strecke aus ihrem All-tag, nämlich, die Tramlinie 6 und bringt diese in ihrer Arbeit in direkten Bezug zum gesamten Kosmos.

Mit der Videokamera festgehaltene Eindrücke setzt  m a T a b u  um in eine von ihr genannte line in/line out-Malerei. Einmal ist es das optische Treiben, das zu „still-pictures“ führt, dann wieder sind es Töne, Geräusche oder angeregter Wortwechsel, die sie in ihre Malerei miteinbezieht. Noch 1995 arbeitete  m a T a b u  im Stile des abstrakten Expressionismus. Trotzdem sie sich wieder einer eher figurativen Malerei zuwendet, bleiben ihre Fragen auch in ihrem heutigen Schaffen die gleichen: Was ist der Ursprung von Energie ? Was war Anlass, die Singularität durch den Urknall abzulösen, und eine Entwicklung des Werdens und Vergehens in Gang zu setzen ?  m a T a b u  meint, es könne einzig wechselwirkende LIEBE gewesen sein, die zur Zweiheit und somit zur Evolution führte, die sich ausdehne vom Makrokosmos über die Linie 6 bis hin zum Mikrokosmos, ihrem Pinselstrich und den Atomen ihrer Malmittel, bis hin zum künstlerischen Ausdruck. Sie schliesst damit den Kreis, wo das „Pendeln“ Ausgangspunkt war. Dazwischen verhält sie sich frei von jeglichen Dogmen. Sie sieht und hört und vermittelt lustvoll das ihr Zugeflossene in ihrer line in/line out-Malerei!

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